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MEDIENTIPPS

Unsere monatlichen Tipps aus den Lokalzeitungen zum Nachlesen

 

Michael Christie, Das Flüstern der Bäume : Roman. – München : Penguin Verlag, 2020. (978-3-328-60079-4)

Der kanadische Psychologe Michael Christie erzählt in seinem zweiten Roman «Das Flüstern der Bäume» eine packende Familiensaga. Dabei schildert er die abwechslungsreichen Ereignisse rund um die Familie Greenwood wie eine Abfolge von Jahresringen. Er beginnt im Jahr 2038 in einer fiktiven, düsteren Zukunft. Dann dringt er nach und nach ein in die Geschichte bis an den Anfang im Jahr 1908. Schliesslich rückt er wieder Richtung Zukunft vor.

Téa Obreht, Herzland : Roman. – Berlin : Rowohlt Berlin, 2020. (978-3-7371-0079-3)

Théa Obreht entführt uns in ihrem Roman «Herzland» in den Westen der USA des späten 19. Jahrhunderts und wir tauchen ein in einen fiebrigen, glutheissen, durstigen Western. Keine gängigen Western-Klischees, keine verwegenen Cowboys, kein Marlboro-Mann, sondern Siedler aus aller Welt, die in ärmlichsten Verhältnissen gegen Hunger, Dürre, Wasserknappheit und rücksichtslose Rinderbarone kämpfen, sind die Helden des sprachgewaltigen Romans.

Nora ist mit ihrer Familie in die Wüste von Arizona gezogen. Sie bauen ein Haus, einen Hühnerstall, schuften, graben, versuchen es mit Schafen, schleifen Hufe, scheren verschissene Wolle, hoffen auf bessere Zeiten.

Suzanne Collins, Die Tribute von Panem X – das Lied von Vogel und Schlange. – Hamburg : Verlag Friedrich Oetinger, 2020. (978-3-7891-2002-2). Erhältlich auch als eAudio unter www.dibiost.ch.

Die Geschichte spielt 64 Jahre vor dem ersten Band der Tribute von Panem-Trilogie. Aus Nordamerika ist Panem geworden, das in 12 Distrikte, neben der Hauptstadt - dem Kapitol - aufgeteilt ist. Der Krieg der Rebellen ist vorbei. Die Mächtigen des Kapitols haben die Herrschaft über die Distrikte zurückerobert. Zur Erinnerung an den einstigen Aufstand gegen die Zentrale wurden die grausamen Hungerspiele erfunden.

Imogen Kealey, Die Spionin : Roman. – Berlin : Rütten & Loening, 2020. (978-3-352-00946-4). Erhältlich auch als E-Book unter www.dibiost.ch.

In Marseille

Die Geschichte entführt uns in die Zeit während des Zweiten Weltkriegs. Vom ersten Moment an taucht man gespannt in die gefährliche Welt des französischen Kriegswiderstands ein. Brandgeruch, gesprengte Hausmauern, deutsche Patrouillen, Schüsse – wir befinden uns im besetzten Frankreich. Die Résistance kämpft gegen die deutschen Nazis und schmuggelt Flüchtlinge ins benachbarte Spanien, und mittendrin befindet sich eine junge Frau.

Kate Penrose, Kalt flüstern die Wellen : ein Krimi auf den Scilly-Inseln. – Frankfurt am Main, Fischer, 2020. (978-3-596-70001-1)
Auf www.dibiost.ch ist der erste Band als E-Book erhältlich, der zweite als E-Hörbuch.

Die Krimis um den Ermittler Ben Kitto spielen in der Gegenwart auf den Scilly-Inseln, einer Inselgruppe vor der Südwestspitze Englands. Von den 55 grösseren Inseln der Gruppe sind fünf bewohnt. Ben Kitto stammt von der kleinsten der fünf und kommt im ersten Band («Nachts schweigt das Meer») nach zehn Jahren als Undercover-Ermittler aus London zurück, um bei seinem Onkel als Bootsbauer zu arbeiten und vor allem, um nach einem traumatischen Erlebnis zur Ruhe zu kommen. Statt der gewünschten Ruhe findet er allerdings Verbrechen, und Ben Kitto übernimmt die Ermittlungen. In der Folge wird dieser als Detective Inspector auf den Inseln angestellt.

Richard Roper, Das Beste kommt noch : Roman. – Hamburg : Rowohlt Wunderlich, 2020 (978-3-8052-0044-8). Erhältlich auch als Hörbuch unter: www.dibiost.ch

«Das Beste kommt noch» ist der erste Roman von Richard Roper, einem Sachbuch-Lektor eines grossen Londoner Verlags. Es erschien in 19 Ländern und bereits wurden die Filmrechte am Buch verkauft. Ein wunderbarer Roman mit viel schrägem britischem Humor, warmherzig und einfühlsam geschrieben über Einsamkeit, Freundschaft und Neuanfang.

Der 42-jährige, alleinstehende Andrew Smith arbeitet für die Londoner Stadtverwaltung. Beim Einstellungsgespräch antwortete er unachtsam und fälschlicherweise mit «Ja» auf die Frage nach Ehefrau und Kindern.

James Gould-Bourn, Pandatage : Roman. – Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2020. (978-3-462-05364-7).

«Na ja, wenn er mir etwas sagen möchte, dann würde ich mir wünschen, dass er es mir einfach sagt. Es ist jetzt über ein Jahr her. Was auch immer er zu sagen hat, es kann nicht schlimmer sein als diese Stille.» Danny ist verzweifelt. Vor mehr als einem Jahr ist seine Frau Liz bei einem Autounfall ums Leben gekommen und seither spricht sein Sohn Will, der den Unfall überlebt hat, kein Wort mehr. Zu allem Unglück verliert Danny seinen Job und sein Vermieter droht ihm, weil er die Miete nicht bezahlen kann. Nachdem er im Park Strassenkünstler gesehen hat, kauft er mit seinem letzten Geld, mehr aus Verzweiflung als aus durchdachtem Handeln, ein Pandakostüm, um als Tanzbär Geld zu verdienen. Ein Panda steht für Frieden und Freundschaft, aber soweit denkt Danny nicht.

Isabelle Autissier, Klara vergessen : Roman. – Hamburg : Mare, 2020. (978-3-86648-627-0)

Die gesteckten Ziele von Stalins sozialistischer Planwirtschaft sind hoch. Wer diese Ziele nicht erreicht, muss ein Saboteur sein, ein Landesverräter oder ein Spion. Dann kommen nachts die schwarzen Männer mit schwarzen Autos und lassen ihn verschwinden. Seine ganze Familie wird sämtlicher Privilegien beraubt und gerät in Armut und Schande. Der vierjährige Rubin muss mitansehen, wie seine Mutter Klara verhaftet wird und hat seither nie mehr etwas von ihr gehört. Sein Vater Anton schweigt aus Scham und Angst sein Leben lang.

Karl-Markus Gauss, Abenteuerliche Reise durch mein Zimmer. – Wien : Paul Zsolnay Verlag, 2019. (978-3-552-05923-8)
Erhältlich auch als E-Book unter www.dibiost.ch

Abenteuer erlebt man in der Regel in der Ferne. Doch momentan liegt diese pandemiebedingt ausser Reichweite. Folgt man dem 1954 in Salzburg geborenen und nach wie vor in der Mozartstadt wohnhaften Karl-Markus Gauss, kann man Abenteuer auch in nächster Nähe erleben: im Reich der Gegenstände eines Zimmers, einer Wohnung, eines Hauses. Es hat sich noch nie so aufgedrängt wie in den letzten Wochen, sich mit den Alltagsdingen in der unmittelbaren Umgebung zu beschäftigen. Man war und ist ja angehalten, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben.

Doris Dörrie, Alles inklusive : Roman. – Zürich : Diogenes, 2011. (978-3-257-06781-1)

Als Leserin oder Leser lernen wir die kleine Apple unter der spanischen Sonne kennen. Genau dort treffen wir sie Jahre später wieder an, als sie erwachsen ist.

Apple, das ist der Name, den die Hippiemutter Ingrid für ihre Tochter ausgesucht hat. Man kann sich vorstellen, dass das Apples Mitmenschen sehr belustigt. Dabei ist Apples Leben alles andere als erheiternd. Als Kind verbringt sie die Sommer mit ihrer Mutter in Spanien, wo diese ihren selbst gemachten Schmuck verkauft, um Geld zu verdienen. In Spanien zu sein heisst für Apple nicht, am Pool zu planschen mit anderen Kindern, Eis zu essen oder Sandburgen zu bauen.

 

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