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MEDIENTIPPS

Unsere monatlichen Tipps aus den Lokalzeitungen zum Nachlesen

 

Spaziergang mit Puma : eine Freundschaft, die alles verändert / Laura Coleman ; Übersetzung aus dem britischen Englisch von Jasmin Humburg. – Köln : Lübbe, 2022. (978-3-431-05042-4)
Erhältlich auch als Hörbuch und als E-Book unter www.dibiost.ch

Laura, Britin mit einem Abschluss in Kunstgeschichte, ziel- und lustlos, war 24 Jahre alt, als sie 2007 eine drei-monatige Rucksacktour durch Bolivien unternahm. Zufällig stiess sie auf das Inserat einer Wildtierauffangstation, die Volontärinnen und Volontäre für die Betreuung der Tiere und die Arbeit im Lager suchte. Spontan meldete sie sich bei der bolivianischen NGO Comunidad Inti Wara Yassi für zwei Wochen an. Das Ziel dieser Organisation ist, Opfern von Wildtierhandel ein neues Leben zu ermöglichen. Hier kümmert man sich vor allem um traumatisierte Tiere, die aus ihrer artgerechten Umgebung von Menschen herausgerissen und dann unter oft völlig unzureichenden Umständen gehalten und auch gequält wurden. Laura reiste also mit dem Bus zur Auffangstation im Schutzgebiet Ambue Ari im Regenwald des Amazonas und kam in ein Lager mit kaum Wasser, wenig Strom, baufälligen Käfigen und rattenverseuchten Unterkünften.

Wir haben keine Angst! : Die mutigen Frauen Irans / Natalie Amiri und Düzen Tekkal. – München : Elisabeth Sandmann Verlag GmbH, 2023. (978-949582-20-2)

Die beiden Autorinnen Natalie Amiri und Düzen Tekkal geben in ihrem Buch 15 iranischen oder iranisch stämmigen Frauen eine Stimme, um einen Teil ihrer bewegenden Geschichten zu erzählen. Eine Mehrzahl von ihnen sind bekannte Persönlichkeiten im Kampf für Gerechtigkeit: die Menschenrechtsaktivistinnen Nasrin Sotudeh, Shirin Ebadi oder Narges Mohammadi, die Schauspielerinnen und Sängerinnen Rita Jahanforuz und Nazanin Boniadi und die Politikerin und Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. Aber auch unbekannte Frauen fanden ihren Weg in das Buch und berichten von ihren Erfahrungen im Kampf gegen das Mullah-Regime.

Apfeltage : Roman / Mélissa da Costa ; aus dem Französischen von Nathalie Lemmens. – München : Penguin Verlag, 2022. (978-3-328-60291-0)

Das Buch in den Händen, mit den wunderschönen Apfelblüten auf dem Cover, denkt man an leichte Unterhaltung. Doch schon nach den ersten Seiten wird klar, dass dem nicht so ist.
Am Tag ihres 30. Geburtstags zieht Amande in ein altes, abgelegenes Haus in der Auvergne. «Vor Kurzem, sehr Kurzem, war ich noch neunundzwanzig Jahre alt. Ich teilte mein Leben seit vier Jahren mit Benjamin. Wir hatten vor, unsere kleine Wohnung im Grossraum Lyon zu verlassen und in ein Haus auf dem Land zu ziehen. Aber vor allem war gerade mein achter Schwangerschaftsmonat angebrochen. Ich bereitete mich darauf vor, Mutter zu werden. Sie hätte Manon heissen sollen.» Durch einen tragischen Motorradunfall verliert Amande ihren Ehemann und im Schock ihre ungeborene Tochter.

Schöne Welt, wo bist du : Roman / Sally Rooney ; aus dem Englischen von Zoë Beck. – Berlin : Ullstein Buchverlage, 2021. (978-3-546-10050-2)
Auch erhältlich als Hörbuch unter www.dibiost.ch.

Laut der Süddeutschen Zeitung versteht Sally Rooney wie kaum eine andere Autorin derzeit, von der subjektiven Gleichzeitigkeit von Erfahrungen zu erzählen, die universell Sinn machen und eine sehr gute Geschichte erzählen. 1991 in Dublin geboren, studierte sie Anglistik. Nachdem Rooney bereits für mehrere ihrer Kurzgeschichten ausgezeichnet wurde, gelang ihr mit dem Roman «Normal People» der Durchbruch als internationale Bestsellerautorin. «Schöne Welt, wo bist du» ist ihr dritter veröffentlichter Roman. 

«Ihre Fragen waren dieselben. Denkst du an mich, warst du glücklich, als wir miteinander schliefen, habe ich dir wehgetan, liebst du mich, wirst du mich immer lieben.»

Allein / Daniel Schreiber. – Berlin : Hanser, 2021. (978-3-446-26792-3).
Auch erhältlich als Hörbuch bei Fine Voices (gelesen von Daniel Schreiber) und als E-Book unter www.dibiost.ch.

Daniel Schreibers Essay «Allein» entstand 2021 während der Pandemie-Zeit. Der Autor schreibt schonungslos über sein Privatleben und erkundet auf dieser Basis aktuelle Zeitfragen. Er untersucht das Ideal der Familie und das Stigma des Alleinseins. Partienweise ist der Text sehr dicht bestückt mit soziologischen, philosophischen und literarischen Zitaten. Aber der Autor kommt immer wieder auf sich zurück und sorgt für eine Anteilnahme, die den Leser und die Leserin letztlich bei sich selbst und der je eigenen Wahrnehmung landen lässt.

Athos 2643 : Roman / Nils Westerboer. – Stuttgart : Klett-Cotta, 2022. (978-3-608-98494-1)

Auf Athos stirbt ein Mönch. Ein unerklärlicher Unfall im Jahr 2643, denn die lebenserhaltende künstliche Intelligenz MARFA sollte genau das verhindern. Entweder hat die MARFA einen Softwarefehler oder sie wurde mutwillig umprogrammiert. Die einzigen Einwohner des Asteroiden in Neptuns Umlaufbahn: Sechs cönobitische Mönche und ein uraltes Geheimnis. Rüd Kartheiser wird nach Athos entsandt, um eine vollständige Inquisition durchzuführen. Er muss den Tathergang rekonstruieren, um das fehlerhafte Verhalten der MARFA zu identifizieren und ihre Grundeinstellungen anpassen. Vorausgesetzt es gelingt ihm, die künstliche Intelligenz von der Notwendigkeit des Updates zu überzeugen. Denn es besteht durchaus die Möglichkeit, dass diese MARFA des 27. Jahrhunderts der Meinung ist, sie funktioniere einwandfrei.

Denk ich an Kiew : Roman / Erin Litteken ; Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Dietmar Schmidt und Rainer Schumacher. – Köln : Lübbe Verlag, 2022. (978-3-7857-2832-1)
Auch erhältlich als E-Book unter www.dibiost.ch.

In ihrem Debutroman widmet sich Erin Litteken einem dunklen, prägenden Kapitel der ukrainischen Geschichte, das weitgehend in Vergessenheit geraten ist – dem Holodomor: Unter der Herrschaft Stalins verhungerten in den 1930er-Jahren in der Ukraine rund vier Millionen Menschen, obwohl die Getreidespeicher voll waren. Die US-Amerikanerin mit ukrainischen Wurzeln rückt diesen weitgehend vergessenen Aspekt der Geschichte in unser Bewusstsein, einfühlsam und sehr bewegend.

Wolkenschloss : Roman / Kerstin Gier. – Frankfurt am Main : Fischer Taschenbibliothek, 2020. (978-3-596-52309-2)

«Du bist das schlechteste Kindermädchen der Welt, Fanny Funke.» Zu ihrem Glück wird die Protagonistin dieses Romans nicht nur als Kindermädchen eingesetzt. Als Praktikantin im altehrwürdigen Grandhotel Wolkenschloss, hoch oben in den Schweizer Bergen, kommt sie mit Gästen aus der ganzen Welt in Kontakt. Darunter befinden sich ein interessantes russisches Oligarchenpaar, ein britischer Schauspieler, ein Professor und sein Enkel aus New York, sowie ein ganz normales altes Ehepaar, welches ein Leben lang für den Aufenthalt in diesem noblen Hotel gespart hat, um nur einige zu nennen. Diese illustre Gesellschaft sehnt den Jahreswechsel geradezu herbei. Alle möchten sie an dem berühmten Silvesterball teilnehmen, an welchem die Kronleuchter mit den Gästen um die Wette strahlen werden.

Das versunkene Dorf : Kriminalroman / Olivier Norek ; aus dem Französischen von Alexandra Hölscher. – München : Karl Blessing Verlag, 2022. (978-3-89667-664-1)

Bei der Festnahme eines Drogendealers erleidet die Kommissarin Noémie Chastain eine schwere Schussverletzung: Fortan ist eine Hälfte ihres Gesichts entstellt. Sie kämpft sich mit Hilfe eines Therapeuten ins Berufsleben zurück, muss aber nach ihrer Rückkehr feststellen, dass sie den Platz in ihrem Team verloren hat. Von ihrem Vorgesetzten wird sie gegen ihren Willen aus Paris in die südfranzösische Provinz verbannt. Dort soll sie als Vertrauensperson ein Kommissariat überwachen, um festzustellen, ob die Dienststelle geschlossen werden soll oder nicht. Noémie übernimmt diesen Job nur, um schnellstmöglich wieder ihre Arbeit als Leiterin des Drogeneinsatzkommandos in der geliebten Grossstadt zu übernehmen.

Violeta : Roman / Isabel Allende ; aus dem Spanischen von Svenja Becker. – Berlin : Suhrkamp Verlag, 2022. (978-3-518-43016-3)
Auch erhältlich auch als Hörbuch und als E-Book unter www.dibiost.ch.

Pünktlich zum achtzigsten Geburtstag Isabel Allendes erscheint ihr neuer Roman «Violeta». Allende wurde vielfach für ihr Werk ausgezeichnet. Vielen Leserinnen und Lesern ist sie mit ihrem Erstling «Das Geisterhaus» (1984) bekannt. Der neue Roman beinhaltet kritisch betrachtet weder literarisch noch inhaltlich viel Neues. Es handelt sich formal um einen Briefroman. Die hundertjährige Heldin erzählt ihrem Enkel Camilo ihr Leben. Dieses umspannt einen Weltkrieg, zwei Pandemien – die Spanische Grippe und Corona – sowie politische Wirren in Form von Diktaturen.

 

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