Adriana Popescu, Mein Sommer auf dem Mond. – München : cbt, 2018. (978-3-570-31198-1)
Auch als E-Book erhältlich unter: www.dibiost.ch
In diesem Jugendbuch erzählt die Autorin Adriana Popescu einfühlsam und voller Herzblut die Geschichte von vier Jugendlichen mit ganz unterschiedlichen Problemen. Es ist ein Roman, der zu Herzen geht und uns mit Fritzi, Bastian, Sarah und Tim mitfühlen lässt.
Autorin
Adriana Popescu wurde 1980 in München geboren und hat in ihrem Leben schon viel ausprobiert. Nach einigen Absagen und Tiefschlägen sagt sie selbst über sich: «Ich habe andere Wege gesucht, gefunden und bin sie mit eiserner Entschlossenheit gegangen. Absagen haben mich weder davon abgehalten Filme zu drehen, Drehbücher zu schreiben oder Romane zu veröffentlichen.» Zu unserem Glück, denn sie hat einen erfrischenden und fesselnden Schreibstil, mit dem sie es schafft, die Gefühle der Charaktere hervorragend herüberzubringen und trotz des anspruchsvollen und ernsten Themas sind die Szenen auch immer wieder mit Humor gespickt.
Zum Buch
Das Cover ist bereits sehr ansprechend. Es wirkt wie ein Urlaubsfoto am Strand und täuscht etwas über die schweren Themen wie Internetmobbing, Verrat und andere Probleme der Jugendlichen hinweg.
Fritzi, eine Sechzehnjährige, hat sich ihren Sommeraufenthalt auf Rügen gemeinsam mit ihrer Freundin Isa vor einigen Monaten ganz anders vorgestellt: Urlaub … und nun? Eine Therapie in einer Einrichtung für Jugendliche. Doch Fritzi ist nicht allein, da sind der humorvolle Bastian, die scheue Sarah und der gut aussehende Tim. Einen lebensverändernden Sommer lang werden die vier vom Schicksal zusammengewürfelt und ordentlich durchgeschüttelt.
Gemeinsam sind sie die Astronauten und aus der Zweckgemeinschaft werden nach und nach Freunde, welche Vertrauen zu sich selbst und anderen entwickeln, mutig sind und an ihre Träume und Zukunft glauben. «Manchmal muss man eben einmal zum Mond und zurück reisen, um zu wissen, wohin man gehört.» Spannend sind die erste Liebe zwischen Fritzi und Bastian, die sich im falschen Moment entwickelt – «Gefühle halten sich nicht an Therapiepläne, oder?» –, oder die Erkenntnis, die Tim hat und zu der er, mit Hilfe der anderen, stehen kann. Warum ist Sarah so zurückhaltend und scheu und auf dem Segelboot so unbefangen? Die Gründe, die die vier Jugendlichen nach Rügen gebracht haben, sind sehr unterschiedlich und im Laufe des Buches werden sie nach und nach aufgedeckt. In der kurzen Zeit, die die Teenager zwangsweise aneinander gebunden sind, machen alle vier eine erstaunliche Entwicklung durch.
Der Ort der Handlung, die Insel Rügen, wird so schön beschrieben, dass man gleich den Sommer dort verbringen möchte.
Zum Schluss ein Zitat, das ganz gut beschreibt, wie man sich beim Lesen dieses Buches fühlen kann: «Mein Herz hat die Schuhe ausgezogen und tobt sich seit Minuten in einer Hüpfburg aus.»
Doreen Fässler, Bibliothek Teufen