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Sick, Bastian. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod : ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache. – Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2004. (KiWi, Bd 863.)
(ISBN 3-462-03448-0)

Sick, Bastian. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Folge 2: Neues aus dem Irrgarten der deutschen Sprache. – Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2005. (KiWi, Bd 900.)
(ISBN 3-462-03606-8)

Ein unmöglicher Titel! Aber Hand aufs Herz: Sind Sie nicht auch mega froh ums Rechtschreibung- und Grammatik-Modul im Word? Wer möchte sich schon bei einem orthographischen Fauxpas ertappen lassen? Allesamt sind wir durch Medien, Politik und Werbung empfänglich für Superlative, Modewörter, Jargon und Anglizismen. Und wenden sie gern und nach Gefühl an! Oder übersetzen mehr oder weniger geschickt aus der Mundart! Der Zwiebelfisch, Bastian Sicks wöchentliche Kolumne im Spiegel online, nimmt die "schaurigen, traurigen, unsäglichen, unerträglichen, abgehobenen und verschrobenen Erscheinungen" unter die Lupe, aufs Korn. Dieses Taschenbuch ist eine Auswahl aus seiner beliebten Kolumne.

Unterhaltung kontra Akribie
"Dieses Buch wird Ihnen als Reiseführer auf einem abenteuerlichen Rundgang durch die Wildnis der deutschen Sprache dienen", verspricht Bastian Sick. Dass ausgerechnet das Nachrichtenmagazin Spiegel Sprachpflege treibt, dürfte besonders den Deutschprofi Wolf Schneider wundern. Kein grimmiger Erbsenzähler kämpft in schulmeisterlichem Ton für eine korrekte Anwendung der deutschen Sprache. Anders als sein Vorgänger verkneift sich Bastian Sick bei aller Kompetenz den erhobenen Zeigefinger und liefert kein langweiliges Lehrbuch, sondern einen pfiffigen, amüsanten Ratgeber. Im spöttisch lockeren Parlando ächtet der Autor kleinere und grössere Sprachvergehen. Die "Stolpersteine" sind geschickt in unterhaltsame Geschichten verpackt und lassen sich auch portionenweise geniessen.

Schmunzelnd lernen
Ein Vorwort und 49 Fettnäpfchen hält der Kolumnist bereit. "Wir bitten um Ihr Verständnis" wehrt abgedroschenen Phrasen, "Brutalstmöglichst gesteigerter Superlativissimus" der Hochstapelei. "Bratskartoffeln und Spiegelsei" hilft bei der korrekten Anwendung des Fugen-S. "Einfach Haar sträubend" und "In Massen geniessen" versöhnen uns mit der Rechtschreibereform. "Die traurige Geschichte von drei englischen Ladys", "Stop making sense" und "Leichensäcke aus dem Supermarkt" testen unser Neudeutsch. Was verbirgt sich wohl hinter "Im Bann des Silbenbarbaren", "Liebe Gläubiginnen und Gläubige", "Licht am Ende des sturmverhangenen Horizonts"? Zum Schluss die gute Nachricht. Es gibt bereits eine Fortsetzung. Sogar mit Test! Und für Süchtige jede Woche ein neues Zwiebelfisch-Häppchen im Spiegel online : http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch

Doris Ueberschlag, Innerrhodische Kantonsbibliothek Appenzell

 

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